In dieser fortgeschrittenen Asana lernst Du, was es bedeutet, wirklich loszulassen. Gleichzeitig bist Du zu besonders viel Achtsamkeit gegenüber Deinen körperlichen Grenzen aufgefordert.
Anleitung: Du übst den Diamanten, Supta Vajrasana, aus dem klassischen Fersensitz (Vajrasana) heraus. Sitze ganz ruhig und aufrecht in der Mitte Deiner Yogamatte. Bevor Du den Diamanten übst, solltest Du in jedem Fall gut aufgewärmt sein. Lege vom Fersensitz aus behutsam Deine beiden Unterarme nach hinten auf den Boden ab. Es entsteht eine Wölbung in Deinem gesamten Oberkörper, Dein Brustkorb dehnt und weitet sich, in Deinen Oberschenkeln wirst Du eine starke Dehnung spüren können.
Gehe hier ganz behutsam vor! Überdehne nicht und spüre insbesondere ganz sensibel, wie sich Deine Knie anfühlen. In Supta Vajrasana können Kniebeschwerden geheilt werden, aber dies gelingt nur durch große Behutsamkeit und feinfühliges Hineinspüren. Wenn Du zu schnell oder zu weit in diese Asana hineingehst, kannst Du Deine Knie auch schädigen.
Lehne Dich also mit Bedacht und Gefühl nach hinten. Wenn Du kannst, hebe auch Deinen Po an – die Dehnung Deines Brustkorbs wird so noch verstärkt. Wenn Du noch weiter gehen willst, lege Deine Schädeldecke auf dem Boden ab, der Blick geht weit nach hinten. Die Dehnung lässt sich noch weiter verstärken, wenn Du Deine Fußgelenke mit den Händen umfasst. Versuche, alle Widerstände loszulassen und gebe Dich dieser doch recht herausfordernden Asana geduldig hin.
Gerne kannst Du zum Üben ein Kissen zur Hilfe nehmen, das Du unter Deinem Rücken platzierst – so wie Du es auf dem Bild sehen kannst.
Wirkung: Der Diamant, Supta Vajrasana, dehnt Deine gesamte Körpervorderseite, wobei er ganz besonders auf den Brustkorb wirkt und die Bauchmuskulatur und Deinen Psoas-Muskel effektiv dehnt. Gleichzeitig stärkt er die Gesäßmuskulatur, der Rücken wird gekräftigt.
Der Diamant wirkt belebend und herzöffnend, wenn Du diese Asana regelmäßig übst, kann sie Dir zu mehr Lebensfreude und innerer Freude verhelfen. Supta Vajrasana aktiviert das Anahata Chakra (Herz-Chakra) und stimuliert dieses. Konzentriere Dich während dem Üben ganz besonders auf Dein Herz-Chakra, wenn Du möchtest, stelle Dir hier ein weiches, warmes Licht vor.
Spüre im Diamanten die Qualität des Loslassens, die Hingabe an den Moment, das Dehnen, das Ziehen.
Variation: Wenn Du bereits relativ gut gedehnt bist und Deine Knie keine Probleme machen, kannst Du Supta Vajrasana auch in der liegenden Variante üben. Lege Dich hierfür mit dem Oberkörper ganz nach hinten auf den Boden ab. Die Arme liegen entweder neben Deinem Körper oder strecke sie nach hinten über dem Kopf aus.
Achte hier unbedingt und noch mehr auf Deine Knie. Die Dehnung in den Knien sowie in den Oberschenkeln kann in dieser Haltung sehr stark werden. Führe nur achtsame, kontrollierte Bewegungen aus. Gehe nur soweit, wie es ohne Schmerz und ohne allzu große Mühe möglich ist. Sei lieb zu Dir selbst.