Positives Denken ist eine wichtige Säule der yogischen Techniken – genauso wie Asanas und Pranayama. Wie Du diese Kunst kultivieren kannst, darüber schreibe ich heute.
An den Sonntagen haben wir doch alle meist etwas mehr Zeit, um über uns und die aktuellen Geschehnisse nachzudenken. In den aktuellen Zeiten des Social Distancing ja sowieso. Gar nicht so einfach, so viel Zeit mit sich selbst zu verbringen, oder?
Hast Du zuletzt einmal ganz bewusst Deine Gedanken und inneren Monologe beobachtet? Um was geht es da vorrangig, welche Themen, Dinge und Menschen beschäftigen Dich? Wie sprichst Du mit Dir selbst, was denkst Du eigentlich ganz tief in Dir drinnen von Dir selbst? Auch wenn es nicht immer nur schön ist, lohnt es sich tatsächlich hier einmal genauer hinzuschauen. Sei so mutig, mach Dich frei, offen für Dich und Deine innere Welt. Natürlich wirst Du dadurch erst einmal verletzlich, aber Du hast so auch die Chance zu heilen.
An diesem sonnigen Sonntag im April lade ich Dich ein: Beobachte Deine Gedanken. Ganz urteilsfrei und liebevoll. Verurteile Dich nicht selbst, vielleicht kannst Du sogar über Dich selbst schmunzeln. Niemand von uns ist perfekt, wir alle geben unser Bestes. Gerade in diesen schwierigen Zeiten inmitten der Corona-Krise ist Mitgefühl und Verständnis wichtig. Für Dich selbst und für andere.
Eine meiner Yogalehrerinnen hat uns einmal eine sehr schöne Geschichte zum positiven Denken und darüber, wie man es lernen kann, erzählt. Purnima, so heißt sie, wusste selbst nicht mehr genau, wer diese Geschichte ursprünglich erzählt hat, aber sie glaubt es war Swami Vishnuprema. Am Ende ist das ja aber auch nicht so wichtig …
Positives Denken kultivieren
Im Raja Yoga, dem Yoga des Geistes, ist es essentiell, dass Du lernst, Deine Gedanken und Deinen ruhelosen Geist, zu kontrollieren. Die Yogis sagen, wenn man das schafft, dann ist man der Meister seines Lebens. Um Raja Yoga in allen seinen Aspekten und mit all seinen Techniken zu beschreiben, bräuchten wir viel Zeit. Aber einen kleinen Teil davon, möchte ich heute mit Dir teilen.
Positive und auch negative Gedanken haben die Eigenschaft, sich zu vermehren. Wenn Du einen negativen Gedanken hast und diesen immer wieder denkst, Dich damit beschäftigst, ihn also kultivierst, dann werden sich schon bald noch mehr negative Gedanken zu ihm gesellen. Es werden immer mehr, sie werden immer stärker und kaum dass Du es so recht bemerkst, wird Dein Geist und damit Dein Leben, von negativen Gedankenwellen bestimmt.
Genauso ist es aber glücklicherweise auch mit den positiven Gedanken: Auch sie kommen gerne in Gruppen und vermehren sich potentiell, ziehen sich gegenseitig an, schließen sich zusammen zu einem energetischen Feld. Ein wunderschöner Gedanke, findest Du nicht?
Wenn Du also einen oder auch mehrere negative Gedanken bei Dir feststellen kannst, beginne damit, einen von ihnen ganz bewusst und konsequent durch einen positiven Gedanken zu ersetzen. Und wenn Dir dies gelungen ist, dann beschäftige Dich mit dem nächsten und so weiter, und so weiter … Stelle Dir die positiven Gedanken wie goldene Fäden vor, die Du in Dein Denken und in Deinen Organismus einflechtest, bis alles in einem goldenen Glanz erstrahlt, voller Liebe und Licht.
Das Dir das gelingen möge, heute und auch in der Zukunft, das wünsche ich Dir.