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Let it go, let it flow

Bildcredit: Photo by Jared Rice on Unsplash

Loslassen gehört zu den schwierigsten „Übungen“ überhaupt. Leicht gesagt, oft beschworen, aber Hand aufs Herz – wie oft hast Du es tatsächlich geschafft? Entdecke im Artikel Wege, Methoden und Inspiration, wie es doch gelingen kann.

„Lass es einfach los!“ „Wenn es nicht zu Dir gehört, dann bleibt es nicht und das ist auch besser so.“ „An etwas fest zu halten, kostet mehr Energie, als es gehen zu lassen.“ So leicht lässt sich das Loslassen empfehlen. Ein guter Ratschlag, das Gegenüber wird in den meisten Fällen sogar zustimmen, aber dann …?

Loslassen zählt tatsächlich zu den schwierigsten Aufgaben, die das Leben für uns bereithält. Manch einem fällt es schon unglaublich schwer, ein paar alte Klamotten auszusortieren, ausgediente Schuhe, Möbel oder Kochtöpfe zu verschenken oder abgelaufene Produkte zu entsorgen. Aber was, wenn wir einen geliebten Menschen gehen lassen müssen, wenn Schicksalsschläge Leben teilen, wenn es überlebensnotwendig wird den Akt des Loslassens tatsächlich zu vollziehen?

Herz-Meditation und Visualisierung

Unsere Gedanken bzw. unser Geist führen ein machtvolles Eigenleben und versuchen uns durch Emotionen, die unseren gesamten Körper durchströmen und beeinflussen, zu beherrschen.

Ein wichtiger Schritt beim Loslassen ist, diesen Mechanismus zu verstehen und zu durchbrechen: Du bist nicht Deine Gedanken! Du bist nicht Deine Emotionen! Du, Dein wahres Selbst, Dein göttlicher Kern, existiert unabhängig vom Ego und all den Sorgen, Ängsten. Stress und negative Emotionen wie Wut, Angst, Hilflosigkeit, entstehen durch die Gedanken, das menschliche Gehirn wird von den Yogis oft als „Monkey Mind“ beschrieben. Es hüpft wie ein Affe von einem Gedanken zur nächsten Idee, zur neuen Sorge und dann auch gleich noch zum nächsten angstvollen Gedanken.

Durch das Meditieren können wir lernen, Abstand zu unseren Gedanken und Emotionen zu entwickeln. Uns von ihnen zu distanzieren, ohne sie zu leugnen. Sie sind definitiv ein Teil von uns, aber sie sollen uns nicht beherrschen, sondern wir sie. Durch eine regelmäßige Meditationspraxis wird sich der unablässige Strom Deiner Gedanken allmählich etwas beruhigen. Wie ein Fluss, der in ruhigere Gewässer kommt.

Wenn Du etwas loslassen möchtest, übe insbesondere den Fokus weg von Deinem Geist und Deinen Gedanken hin zu Deinem Herzen zu leiten. Konzentriere Dich dafür einfach während Deiner Meditation auf Dein Herzchakra (Anahata), auf Deinen gesamten Brustbereich und visualisiere hier Licht, Wärme und Offenheit. Werde ganz weit und weich.

In dem Maß, in dem Du Licht und Wärme aufnimmst, kannst Du auch alles, was Du abgeben möchtest, weit über Deinen Körper hinausstrahlen lassen. Das kann Licht, Liebe, Mitgefühl für die Welt sein. Oder Dein Schmerz, Dein Anliegen, das was Du loslassen möchtest. Lass es raus, gebe es frei und stelle Dir dabei vor, wie es sich in Licht und Leichtigkeit umwandelt. Energie bleibt immer Energie und kann nicht zerstört werden. Energie kann immer nur transformiert, umgewandelt werden. In einen anderen Zustand, eine andere Qualität. Du entscheidest, in welche Art von Energie sich Dein Schmerz oder Deine Wut umwandeln soll und Du wirst merken, wie gut es Dir tut, wenn Du Dich für Licht und Liebe entscheidest.

Du kannst diese Übung jeden Tag oder mehrmals die Woche praktizieren. Hab Geduld und versuche Dich selbst und Deinen Schmerz mit einer Haltung der liebevollen Güte zu betrachten. Es dauert so lange, wie es dauert. Aber dann, irgendwann, ist es vorbei. Und Du bist frei.

Wusstest Du übrigens, dass Shavasana, die sogenannte Totenstellung im Yoga, die beispielsweise in der Endentspannung praktiziert wird, als schwierigste Asana gilt? Die größte Herausforderung besteht darin, loszulassen: den Körper, alle Muskeln, jede Anspannung, dann schließlich und vor allem auch den Geist.

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