Asana-Lexikon: Ardha Matsyendrasa – Der Drehsitz

Eine Wohltat für Deine Wirbelsäule! Im Drehsitz werden die seitlichen Wirbel flexibel gehalten und das Nervensystem beruhigt. Dreh Dich glücklich – sozusagen!

Anleitung:
Du sitzt im Fersensitz und setzt Dich dann links neben der Hüfte ab. Stelle den rechten Fuß über Dein linkes Bein und stelle ihn neben Dein linkes Knie. Schlinge Deinen linken Arm um Dein rechtes Knie. Wenn Du ein empfindliches Knie hast, kannst Du das untere Bein gerne auch lang ausstrecken. Versuche jetzt ganz aufrecht zu sitzen, Du kannst Dich mit Deinem Arm näher ans Bein heranziehen.

Atme ein, strecke Deinen rechten Arm weit nach oben. Mit der Ausatmung drehe Deinen gesamten Oberkörper nach rechts, der Blick geht weit über die rechte Schulter. Setze dann den rechten Arm hinter Dir am Boden ab – es liegt kein Gewicht auf der Hand! Wenn es Dir angenehmer ist, kannst Du den rechten Arm auch in der Taille (hinten) ablegen.

Schließe Deine Augen und lenke Deine Konzentration auf die Drehung in Deiner Wirbelsäule. Stelle Dir vor, wie Du mit jeder Einatmung ein kleines bisschen weiter nach oben wächst und mit der Ausatmung ein kleines bisschen mehr in die Drehung hineinkommst.

Löse die Stellung auf, drehe Dich für eine kleine Gegenbewegung in die andere Richtung, komme dann wieder in der Mitte an. Dann baue die Asana zur anderen Seite auf: Setze Dich rechts von der Hüfte ab, stelle den linken Fuß über das rechte Bein, schlinge Deinen rechten Arm um das aufgestellte Bein. Strecke den linken Arm weit nach oben (Einatmen!), dann drehe Dich ganz nach links. Baue den Drehsitz dann Schritt für Schritt in diese andere Richtung auf …

Wirkungen:
Der Drehsitz hält die seitliche Wirbelmuskulatur flexibel und sorgt so für den Erhalt der Beweglichkeit – auch wenn man dann etwas älter wird. Zudem ist diese im Alltag selten ausgeführte Bewegung eine Wohltat für unsere Wirbelsäule. Genieß es!

Gleichzeitig stärkt Ardha Matsyendrasana das sympathische Nervensystem, baut so Stress ab und wirkt beruhigend. Auf der geistigen Ebene kann Dir diese Asana dabei helfen, Dich mit Würde und Gleichmut anzupassen und zu verändern, wenn sich die äußeren Umstände, die Du nicht kontrollieren kannst, verändern.

Energetisch betrachtet, ist der Drehsitz eine der wichtigsten Asanas überhaupt. Alle Energiezentren – die Chakren – die sich fast alle entlang der Wirbelsäule befinden, werden angesprochen und aktiviert. Das Sonnengeflecht im Bauchraum wird aktiviert. Energieblockaden können gelöst werden, alles wird leichter und freier.

Variationen:
Bei Knieproblemen oder auch, wenn Du merkst, dass Du mit aufgestelltem Bein nicht mehr beide Sitzhöcker erden kannst, strecke das untere Bein lang aus. Dies ändert nichts an der Wirkung der Asana.

Schwangere üben den Drehsitz genau in die andere Richtung gedreht: Du drehst Dich also immer „auf“, so dass der Bauch viel Raum hat und nicht gedrückt wird. Fortgeschrittene Varianten beinhalten meist auch den Einsatz von Bandhas oder das Atmen von Energiekreisläufen. Frage dazu gerne bei Interesse Deinen Yogalehrer oder mich …

EXTRA-TIPP: Oft sind es genau die Asanas, die uns zu Beginn oder grundsätzlich sehr schwerfallen, die wir am nötigsten brauchen. Mir hat es anfangs fast weh getan, in diese Drehung der Wirbelsäule hineinzugehen. Aber Schritt für Schritt ist sie beweglicher und geschmeidiger geworden. Jetzt ist diese Bewegung in Ardha Matsyendrasa ganz normal für mich.

Bildcredit: Evi Ludwig Photography.

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